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GESCHICHTE

DAS VOLKSBAD IN DER VERGANGENHEIT

An dem Ort, an dem sich derzeit das Volksbad Hermannstadt befindet, betrieb die erste Stearin-Kerzenfabrik in Siebenbürgen, die 1840 geöffnet wurde.

Nach der Verlegung der Fabrik auf die heutige Turnului Strasse, gründete Franz Frühbeck Senior in den 1840-er Jahren die ersten Dampfbäder der Stadt.

1886 kaufte Johann Habermann das Bad von Frühbecks Nachfolgern, das er ausgebaut und modernisiert hat. Habermanns Bad befand sich auf dem Gelände des heutigen Kinderkrankenhauses im Astra Park.
Der Gedanke, Ende des 19. Jahrhunderts in Hermannstadt ein leicht zugängliches Bad zu bauen, gehörte Dr. Carl Wolf. Die Generalversammlung der Hermannstädter Allgemeinen Sparkassa hat diese Idee begrüßte diese Idee und die erforderlichen Mittel zur Ausführung aus ihren Reservefonds bereitgestellt.

Das vom Karl Hocheder (1854-1917), Professor für Architektur an der Technichen Universität in München, geschaffene Gebäude stilistisch vereint den Barokstil mit Jugendstilelementen, die typisch für das Ende des 19. Jahrhunderts und den Anfang des 20. Jahrhunderts sind. Diese Kombination macht aus dem Volksbad Hermannstadt das für diesen architektonischen Stil repräsentativste Gebäude der Stadt. Professor Karl Hocheder beauftragte einen seiner besten Assistenten, Hans Heckner, mit der Leitung der Bauarbeiten, der zusammen mit dem Handwerker Gustav Mätz und seinem Team das Gebäude so schnell errichtete, dass die Eröffnung schon am 11. Dezember 1904 stattfinden konnte.

Von der architektonischen Struktur her, ist das Volksbad Hermannstadt eine fast getreue Kopie des Müller-Bades in München, das vom selben Architekten gebaut wurde.                      Zur Zeit der Donaumonarchie verfügte keine andere Stadt der Größe Hermannstadts über eine solche Einrichtung.

Das Bad verfügte auf der linken Seite über ein 21 Meter langes und 9 Meter breites, mit meergrünen Ziegeln bedecktes Schwimmbecken. Rechts vom Flur, erreichte man die römisch-irische Sauna, einzigartig im Land aufgrund ihrer vielfältigen Ausstattungen: Sauna mit 32 Kabinen, Dampfsauna, Trockensauna, Wechselbecken (warm und kalt), Duschräume, Massagebereich.

Im Obergeschoss gab es 10 Kabinen mit Wannen und Duschen zum Baden, als auch 5 Räume für Behandlungsbäder: Behandlungen mit Schlamm aus Battaglia (Italien), elektrische Lichtbäder oder Badewannen mit galvanischen Strom. Die meisten dieser Anwendungen sind auch heutzutage verfügbar.

Die zunehmende Beliebtheit des Bades überzeugte Dr. Carl Wolf den Patienten außerhalb der Stadt sowohl Behandlung, als auch Unterkunft anzubieten. So entstand das Genesungsheim.
Bis nach dem Ersten Weltkrieg, das 1906 eröffnete Genesungsheim Stadtpark bildete zusammen mit dem Volksbad eine Anlage der Genesung, einzigartig in Siebenbürgen.

Das nach den Plänen desselben Professors Hocheder gegründete Genesungsheim bestand zur Hälfte aus den Krankenzimmern und der Wohnung des Arztes und zur anderen Hälfte aus Mietwohnungen. Der Speise- und Lesesaal befanden sich teilweise in dem Gebäude, das die Verbindung zwischen den Volksbad und dem Genesungsheim ermöglichte. Nach der Eröffnung des Genesungsheim stieg die Anzahl der rumänischen und internationalen Besuchern aus der Türkei und Deutschland, zu durchschnittlich 5000 pro Jahr.